3 Fragen an ...

In diesem Format richten wir das Wort an Expertinnen und Experten der Plattform Lernende Systeme. In Kurz-Interviews beantworten sie Fragen zu ganz unterschiedlichen Aspekten, die mit der Entwicklung und dem verantwortungsbewussten Einsatz von Künstlicher Intelligenz verbunden sind.

Irene Bertschek

Leiterin des Forschungsbereichs „Digitale Ökonomie“ am ZEW und Professorin für „Ökonomie der Digitalisierung“ an der Universität Gießen

Werte schaffen mit KI: „Kompetenzen und Rahmenbedingungen sind entscheidend“

Künstliche Intelligenz (KI) wird Unternehmensprozesse und den Arbeitsalltag verändern. Ihr Einsatz kann die Qualität von Produkten und Dienstleistungen verbessern und Mitarbeitenden Freiräume für höherwertige Tätigkeiten schaffen. Für eine erfolgreiche Wertschöpfung durch KI müssen wirtschaftliche Faktoren und die Perspektive der Nutzer berücksichtigt werden. Irene Bertschek (Mitglied der Arbeitsgruppe Geschäftsmodellinnovationen) erläutert die Chancen und Herausforderungen.

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Frauke Rostalski

Professorin für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtsvergleichung an der Universität zu Köln

KI im Rechtswesen: „KI-Systeme können Gerichte entlasten und zu gerechte(re)n Urteilen beitragen“

Das Justizsystem in Deutschland ist überlastet: Zwischen 2021 und 2023 ist die Zahl der offenen Strafverfahren nach Aussage des Deutschen Richterbundes um knapp 30 Prozent gestiegen. Die Zahl der RichterInnen und StaatsanwältInnen in Deutschland wird indessen in den kommenden Jahren aufgrund von Ruhestand signifikant abnehmen.  Wo die größten Potenziale von KI für das Rechtswesen liegen und wie sich verantwortungsvoll nutzen lassen, erläutert Frauke Rostalski (Leiterin der Arbeitsgruppe Recht und Ethik).

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Andrea Schmidt-Rumposch

Pflegedirektorin am Universitätsklinikum Essen

KI für Gesundheitsfachkräfte und Patienten: „Wertebasiert und auf den Menschen zentriert“

Bei Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin und Pflege denken die meisten Menschen an OP-Roboter oder Assistenzsysteme in der Radiologie. Weniger im Rampenlicht stehen KI-Anwendungen, die die Gesundheitsfachkräfte bei den zeitaufwändigen administrativen Tätigkeiten unterstützen – sei es bei der Dokumentation, der Dienstplanerstellung oder der Abrechnung. Wie KI die Abläufe in Medizin und Pflege effizienter gestalten kann erklärt Andrea Schmidt-Rumposch (Mitglied der Arbeitsgruppe Gesundheit, Medizintechnik).

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Christoph M. Schmidt

Präsident des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung

Fachkräftemangel und demografischer Wandel: „KI ist ein wichtiger Teil der Lösung“

Künstliche Intelligenz (KI) kann den Fachkräfteengpässen entgegenwirken. Mithilfe der Technologie lassen sich Beschäftigte entlasten und stille Reserven für den Arbeitsmarkt mobilisieren. Wie genau das gelingt und welche Herausforderungen mit dem KI-Einsatz in Unternehmen und Verwaltung verbunden sind, erklärt Christoph M. Schmidt (Mitglied der Arbeitsgruppe Arbeit/Qualifikation, Mensch-Maschine-Interaktion).

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Wolfgang Ecker

Distinguished Engineer bei Infineon Technologies und Honorarprofessor an der TU München

Edge AI: „Enormes Anwendungspotenzial nur durch holistisches Vorgehen zu heben“

Die jüngsten Erfolge in der Entwicklung generativer KI basieren auf einem „immer mehr“ an zentral verarbeiteten Daten, nach oben skalierten neuronalen Netzen und Rechenkapazitäten. Damit einher gehen Fragen des Datenschutzes, Kosten und ein steigender Ressourcenverbrauch. In Forschung und Industrie wird daher parallel ein anderer Ansatz verfolgt: die Dezentralisierung von KI-Architekturen nach dem Vorbild des Edge Computing. Welche Vorteile Edge AI verspricht und welche Hürden noch bestehen, erläutert Wolfgang Ecker (Mitglied der Arbeitsgruppe Technologische Wegbereiter und Data Sciene).

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Jessica Heesen

Leiterin des Forschungsschwerpunktes Medienethik und Informationstechnik am Ethikzentrum der Universität Tübingen

Demokratische Wahlen im KI-Zeitalter: „Wir brauchen guten Journalismus, Medienbildung und Eigenverantwortung"

Im Vorfeld demokratischer Wahlen warnen Expertinnen und Experten in den vergangenen Jahren verstärkt vor Versuchen, mit gezielten Falschinformationen Einfluss auf die Wahlentscheidungen zu nehmen. Während Desinformation kein neues Phänomen im politischen Schlagabtausch und Konfliktsituationen ist, kann der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) die Bedrohung verschärfen. Das setzt die freie Meinungsbildung als Säule der Demokratie unter Druck.

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