Arbeit mit KI-basierten Assistenzsystemen in Produktion und Dienstleistung

Ein Gastbeitrag von Wilhelm Bauer, Leiter der AG 2 der Plattform Lernende Systeme

Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Bauer, Leiter der Arbeitsgruppe 2.

Ähnlich wie das Internet in den letzten 30 Jahren vieles grundlegend verändert hat, werden auch Künstliche Intelligenz (KI) und insbesondere Lernende Systeme zu einem grundlegenden Wandel unserer Lebens- und Arbeitsweltführen. Während die einen vor allem auf riesige Potenziale blicken, machen sich viele Menschen Sorgen um die neuen Entwicklungen.

Neben den Ängsten einer zunehmenden Robotisierung unserer Gesellschaft, bestehen vor allem große Ängste vor dem Verlust von Arbeitsplätzen und die Auswirkungen auf unsere Arbeitsbedingungen – kurz: Wie wird die Arbeit der Zukunft aussehen?

Klar ist, dass der zunehmende Fortschritt bei KI und Lernenden Systemen große Potenziale für neue Lösungen in den Anwendungsfeldern der Industrie 4.0 und auch in der Dienstleistung – insbesondere im Bereich der Kundeninteraktion – mit sich bringt. Durch die Automatisierung wesentlicher Arbeitsaktivitäten werden sich die Tätigkeits- wie auch Verantwortungsbereiche der Mitarbeitenden deutlich erweitern. Daher wird der berufsbegleitenden Qualifizierung zukünftig eine enorme Bedeutung zukommen.

Da aktuell noch nicht konkret abzusehen ist, welche Kompetenzen in der Zukunft gebraucht werden, müssen wir in den Unternehmen hoch-dynamische Qualifizierungsinfrastrukturen aufbauen, die es uns ermöglichen, Kompetenzbedarfe sehr schnell und exakt zu erfassen und die Mitarbeitenden zielgerichtet und individuell zu qualifizieren: Einerseits, damit diese in die Lage versetzt werden, neue und ggf. höherwertige Aufgaben und Tätigkeiten zu übernehmen. Andererseits, damit die Mitarbeitenden kompetent mit den neuen KI-gestützten Werkzeugen, Assistenten und Systemen umzugehen wissen.

Darüber hinaus steht fest, dass KI und Lernende Systeme das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine grundlegend verändern werden. Um die KI-Technologien zum Vorteil der Menschen zu nutzen und ihr wirtschaftliches Potenzial auszuschöpfen, werden wir in Zukunft eine viel engere Kooperation und Interaktion zwischen Mensch und Maschine benötigen als wir sie heute kennen.

Gastbeitrag erschienen in:

MM Maschinenmarkt/Die Messe Daily
26. April 2018

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