Mit KI-Systemen können Journalistinnen und Journalisten enorme Datenmengen sichten, die sich ohne technische Hilfe nicht überblicken ließen. Dies ermöglicht Analysen zu komplexen Themen, zum Beispiel aus dem Finanz- und Bankensektor. Auch für die Erschließung von großen Archiven bietet Künstliche Intelligenz enormes Potenzial. Textinhalte können automatisiert verschlagwortet und audiovisuelle Inhalte digitalisiert werden. In datenbasierten Recherchen werden KI-Systeme auch genutzt, um Muster zu identifizieren, etwa in Satelliten- oder Flugdaten. Bei der Unterscheidung zwischen seriösen Informationen und Falschnachrichten können KI-Systeme unterstützen und vertrauenswürdige Informationen und Quellen verifizieren. Zur Bekämpfung von Fake News kommt KI bereits zunehmend zum Einsatz. So arbeiten Social-Media-Plattformen mit KI-Systemen, um beispielsweise Deepfakes aufzufinden, zu blockieren oder entsprechend zu kennzeichnen.

KI-Systeme können Journalistinnen und Journalisten zudem auf weitere Informationsangebote und Stimmen zu einem Thema aufmerksam machen. Dies kann dem sogenannten Media Bias entgegenwirken, also einer voreingenommenen Berichterstattung. Viele Redaktionen nutzen bereits KI-Tools, die auf Eilmeldungen, virale Beiträge und ungewöhnliche Datentrends hinweisen. Die Redakteurinnen und Redakteure beurteilen daraufhin, ob das Thema für einen Beitrag infrage kommt, beziehungsweise ob eine tiefer gehende Recherche lohnt.

Unterstützen kann KI auch bei der Suche nach Zitaten, indem sie die Tonspur von Beiträgen oder in Audio-(visuellem-) Archivmaterial als Text darstellt und somit durchsuchbar macht. Künftig wird es möglich sein, mit Hilfe von KI auch Sprecherinnen und Sprecher im Tonmaterial zu erkennen oder Gesichter in Video-Beiträgen zu identifizieren.

Die Bereitschaft von Journalistinnen und Journalisten, KI-Tools in der journalistischen Tätigkeit einzusetzen, ist dort besonders groß, wo Routineaufgaben delegiert oder erleichtert werden können. So gehören Programme, die KI-basiert transkribieren, übersetzen und untertiteln, bereits zum Standard in vielen Redaktionen.

Einige Redaktionen setzen zudem hauseigene KI-Sprachmodelle ein, die Journalistinnen und Journalisten beim Verfassen von Beiträgen unterstützen – indem sie etwa Vorschläge für Teaser, Titel oder alternative Formulierungen liefern oder Rechtschreibung und Kommasetzung überprüfen.

Interessante Anwendungen für Redaktionen versprechen KI-Technologien, die natürliche Sprache verarbeiten oder erzeugen. Die Produkte daraus werden als synthetische Medien bezeichnet. So werden Börsen- und Sportnachrichten sowie Wetter- und Verkehrsberichte in vielen Medienhäusern nicht mehr von Menschen, sondern regelbasiert geschrieben, teilweise unterstützt von KI-basierten Sprachmodellen. Die Redaktionen sparen dadurch Zeit ein und delegieren die wenig kreative Arbeit. Gerade kurze KI-generierte Texte, die hauptsächlich Daten wiedergeben, lassen sich kaum oder gar nicht mehr von Beiträgen unterscheiden, die von Menschen verfasst wurden.

KI-generierte Moderatorinnen und Interviewpartnerinnen

Einige Medienhäuser haben Formate gestartet, in denen – bislang ausschließlich weibliche – Avatare Nachrichten und Melden vortragen. Auch als Interviewpartnerinnen kommen die Figuren zum Einsatz.

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Mithilfe von KI-Tools lassen sich auch Inhalte für kleine Interessengruppen oder ein Nischenpublikum zuschneiden. Texte, Audio- oder Videobeiträge können hierzu von KI-Systemen selbstständig aus vorhandenen größeren Materialsammlungen erstellt werden. Aufgrund fehlender personeller Ressourcen könnten solche Angebote sonst nicht abgedeckt werden.

Auch die Umwandlung von bestehenden Inhalten in andere Medienformen oder Formate für Social Media Plattformen läuft vielerorts mit KI-Unterstützung. Tools durchsuchen dazu bestehende Videos und schneiden daraus kurze Clips mit prägnanten Aussagen und geeignetem Bildausschnitt. Sie geben Prognosen über das Trendpotenzial eines Clips ab, bieten Templates für animierte Untertitel sowie Musikdatenbanken. Schnittkompetenzen werden damit fast überflüssig.

In das erweiterte Feld der Nachrichtenproduktion fallen auch Kommentare von Nutzerinnen und Nutzern. Diese kann KI vor der Veröffentlichung auf beleidigende Sprache prüfen oder aggressive Kommentare kennzeichnen oder blockieren. Hilfreich sind auch KI-Anwendungen, die Kommentare sortieren und priorisieren, um jene prominenter zu platzieren, die sich konstruktiv mit einem Beitrag auseinandersetzen.

Ziel der Distribution von Medieninhalten ist es, den Nutzerinnen und Nutzern ein möglichst passgenaues Angebot für ihre jeweiligen Interessen anzubieten und dabei gleichzeitig eine breite und relevante Nachrichtenbasis abzubilden. Künstliche Intelligenz kann diese Personalisierung unterstützen und die Zuordnung verbessern, indem auf Basis von Nutzungsdaten Persönlichkeitsprofile der Nutzerinnen und Nutzer gebildet werden.

Durch KI automatisch erstellte Untertitel erhöhen die Barrierefreiheit und den Zugang zu Medieninhalten. Ein verbreitetes Tool in diesem Bereich ist Speech2Text, das einen Standard bietet, den Nutzerinnen und Nutzer bereits von Plattformen wie YouTube gewohnt sind.

In einigen Tageszeitungsredaktionen kommt ein KI-basiertes System zum Einsatz, das prognostiziert, wie viel Reichweite – und damit Werbeeinnahmen – ein Artikel generieren wird, und eine Empfehlung abgibt, ob der Artikel online kostenlos oder kostenpflichtig angeboten werden sollte.