Was unterstützt KMU bei der Einführung von KI? Plattform im Austausch mit Mittelständlern

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein wirksames Werkzeug, um betriebliche Prozesse zu optimieren oder neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Es erfordert jedoch gut aufbereitete Daten, Know-how und Investitionen. Wann lohnt für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) der Einsatz von KI? Welche Art von Unterstützung brauchen sie für eine erfolgreiche Einführung? Dazu diskutierte die Plattform Lernende Systeme bei einem Runden Tisch Ende April mit KMU-Vertreterinnen und Vertretern. Die virtuelle Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin (Gemeinsam digital) und der IHK für München und Oberbayern statt.

Virtueller Runder Tisch: Was bringt KI für KMU? Wo liegen Hemmnisse?

Mit Hilfe selbstlernender Softwarelösungen und betrieblicher Daten können Unternehmen ihre Prozesse verbessern, Ressourcen effizienter planen und logistische Engpässe oder Produktionsausfälle verhindern. Kleine und mittelständische Unternehmen nutzen die Potenziale von KI bislang jedoch kaum: Nur sechs Prozent setzen bereits KI-Lösungen ein, so eine aktuelle Studie des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) und Gemeinsam Digital.

Meilensteine und Hürden bei der Einführung von KI in KMU diskutierte Susanne Boll-Westermann, Professorin für Medieninformatik und Multimedia-Systeme an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und Leiterin der Arbeitsgruppe Geschäftsmodellinnovationen der Plattform Lernende Systeme mit den 34 Teilnehmenden des Runden Tisches. Die Nutzung von KI dürfe nicht als Selbstzweck verstanden werden, so eine Erkenntnis. Zu klären sei zu Beginn die Frage: Was will ich mit KI erreichen? Ist es überhaupt notwendig, mich damit zu beschäftigen? Bereits die Digitalisierung von Prozessen sei für manche Mittelständler fordernd, so ein Teilnehmer.

Von Vorbildern lernen

Mittelständler, die die Möglichkeiten von KI für ihr Geschäft erkennen, benötigten verständlich aufbereitete Informationen – und insbesondere auch Vorbilder, so ein weiteres Ergebnis der Diskussion. Denn Ideen für das eigene Geschäft entstünden oft aus unternehmerischen Praxisbeispielen, die den konkreten Mehrwert von KI-Anwendungen vermitteln. Einen guten Einblick könne hier die KI-Landkarte der Plattform Lernende Systeme mit über 1.000 Anwendungen geben, so Ralph Klinkenberg, Gründer der RapidMiner GmbH und Mitglied im Lenkungskreis der Plattform Lernende Systeme.

Neben dem Nutzen sei für Mittelständler auch wichtig zu erfahren, welche Stolpersteine die Einführung von KI berge, so einige Teilnehmer des Runden Tisches. Typische Fehlerquellen liegen in der Datenaufbereitung: KMU schalteten hier oft zu spät Datenspezialisten ein, diesen wiederum fehle es bisweilen am nötigen Domänenwissen, so eine Erkenntnis. Klassische Hürden bei Digitalisierungsprojekten in KMU nannte Katharina Hölzle, Professorin für IT-Entrepreneurship am Hasso-Plattner-Institut an der Universität Potsdam, in ihrem Vortrag: Ganz oben rangieren fehlende Kompetenzen in KMU, hohe Kosten sowie rechtliche Unsicherheiten.

Passende Förderangebote und Partner identifizieren

Mittelständler, die überlegen, KI im Betrieb zu nutzen, können hierzulande auf vielfältige Unterstützungsangebote zugreifen. Julian Koller, Referent beim Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin, gab einen Überblick über die zahlreichen Förderprogramme, darunter etwa das vom BMBF geförderte Programm KI4KMU, das risikoreiche und innovative Vorhaben unterstützt. Praktische Unterstützung und Beratung leisten die KI-Trainer in den vom BMWi geförderten bundesweit verteilten Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren. Gleichwohl, so ein Teilnehmer: Für kleine Unternehmen sei es nicht leicht, in der Förderlandschaft passende Programme – und insbesondere geeignete Partner – für die Realisierung innovativer Projekte zu finden.

Partner aber seien entscheidend für den Erfolg von KI-Projekten, da die eigenen Daten und das vorhandene Know-how oft nicht ausreichten, bestätigten andere Teilnehmer. Sie verwiesen auf gute Erfahrungen, die sie in der Zusammenarbeit mit Kompetenzzentren und Hochschulen gemacht hätten. Der Nutzen sei hier wechselseitig, denn Hochschulen profitierten in diesen Projekten von Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis.

Die Ergebnisse des Runden Tisches mit KMU-Vertreterinnen und -Vertretern fließen ein in die Broschüre „KI im Mittelstand“, die im Frühsommer 2021 erscheint. Die Plattform Lernende Systeme stellt darin Meilensteine auf dem Weg zur KI-Einführung sowie erfolgreiche Praxisbeispiele vor.

Weitere Informationen:

Linda Treugut / Birgit Obermeier
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Lernende Systeme – Die Plattform für Künstliche Intelligenz
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