Was ist, kann und darf KI? – Fortbildung für Lehrkräfte am Digitaltag 2020
Künstliche Intelligenz (KI) ist im Alltag vieler Menschen längst angekommen – sei es in Form von intelligenten Empfehlungssystemen, Übersetzungshilfen oder Navigationsgeräten. Doch was ist KI überhaupt, welche Entwicklungen und Anwendungen sind zu erwarten und welche Fragen wirft dies für die Gesellschaft auf – generell und speziell beim Einsatz von KI im Gesundheitswesen? Anlässlich des bundesweiten Digitaltags am 19. Juni luden die Plattform Lernende Systeme, acatech und die Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit zu einer virtuellen Fortbildung für Lehrkräfte zum Thema KI.
Künstliche Intelligenz ist ein Thema für den Unterricht: Viele Schülerinnen und Schüler seien sehr interessiert an den aktuellen technologischen Entwicklungen und den damit einhergehenden ethischen Fragen, so der Tenor des Web-Talks, an dem rund 80 Lehrkräfte aus Gymnasien, Fach- und Berufsoberschulen sowie Berufs- und Realschulen teilnahmen. Wissen und Impulse rund um Anwendungsfelder, Chancen und Risiken beim Einsatz von KI zu erhalten, seien für die Diskussion des Themas hilfreich, bekräftigten die Lehrinnen und Lehrer.
Was intelligente Algorithmen auszeichnet, wie sich KI seit ihren Anfängen in den 1950er Jahren entwickelt hat und wo sie bereits heute in Form von Spracherkennung, Robotik oder Datenanalyse zum Einsatz kommt, skizzierten Christina Müller-Markus, Referentin bei acatech HORIZONTE, und Birgit Obermeier, Referentin der Geschäftsstelle der Plattform Lernende Systeme, in ihrem einführenden Vortrag. Anhand des von der Plattform Lernende Systeme entwickelten Anwendungsszenarios Mit KI gegen Krebs gaben sie einen Ausblick, wie KI-basierte Assistenzsysteme mittelfristig die Diagnose und Behandlung von Krebs verbessern könnten. Darüber hinaus zeigten sie auf, welche Fragen zu Datenschutz, Diskriminierung, Haftung, Transparenz und einer veränderten Arbeitswelt sich im Kontext von KI stellen.
Wie und wen unterstützt KI in der Medizin?
Der anschließende Expertentalk beleuchtete unterschiedliche Perspektiven beim Einsatz von KI in der Medizin. Sebastian Busse, Gründer des KI-Startups NEXT Data Service AG, zeigte in seinem Impuls auf, wie sich die komplexe Planung von Operationen mithilfe von KI optimieren lässt. Die intelligente Datennutzung verspricht effizienter Abläufe bei Notfällen oder Personalengpässen, schafft aber auch neue Transparenz – beispielsweise über die Arbeitsweise von Chirurginnen und Chirurgen.
Die Chancen einer zunehmend digitalisierten Medizin unterstrich auch Martin Koczor, Geschäftsführer des Bundesverbands Niere e.V.: Durch intelligentes Matching ließen sich bei Organtransplantationen passende Spenderorgane schneller und besser identifizieren. Gleichwohl müssten Patientinnen und Patienten stets die Hoheit über ihre Daten behalten. Datenschutz und Transparenz standen auch im Mittelpunkt des anschließenden Chats zwischen Lehrkräften und Experten, der moderiert wurde von Maximilian Nominacher, Referent der Bayerischen Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit.
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Unterrichtseinheit zu Künstlicher Intelligenz
Eine im Web-Talk präsentierte Unterrichtseinheit zum Thema KI steht Lehrkräften aus Bayern dauerhaft auf der Lernplattform MEBIS zur Verfügung. Die Unterrichtseinheit für die Sekundarstufe I und II wurde von der Bayerischen Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit mit Materialien der Plattform Lernende Systeme entwickelt. Diese und weitere Lernmaterialien stellt die Plattform Lernende Systeme für alle interessierten Lehrkräfte auf ihrer Website in der Rubrik Fit für KI bereit.
Mit der virtuellen Fortbildung für Lehrkräfte beteiligten sich acatech, die Plattform Lernende Systeme und die Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit gemeinsam am ersten bundesweiten Digitaltag, der von der Initiative „Digital für alle“ initiiert wurde. Mit dem Ziel, die digitale Teilhabe in Deutschland zu fördern, fanden am 19. Juni bundesweit über 1.000 Aktionen für verschiedene Zielgruppen zu unterschiedlichen Aspekten der Digitalisierung statt.
Weitere Informationen:
Linda Treugut / Birgit Obermeier
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