Von der KI-Innovation zum digitalen Geschäftsmodell

Daten, Plattformen und Künstliche Intelligenz (KI) verändern unsere Wirtschaft. Neue Geschäftsmodelle entstehen und bestehende wandeln sich. Wo befinden wir uns auf dem Weg in die vernetzte Plattformökonomie? Wie werden aus Innovationen der Forschung erfolgreiche digitale Anwendungen? Und welche Perspektiven hat die deutsche Industrie im internationalen Wettbewerb? Diese Fragen diskutierten Expertinnen und Experten der Plattform Lernende Systeme beim Fachtag „Digitale Geschäftsmodelle für die Industrie 4.0“. Die Veranstaltung der Plattform Industrie 4.0 fand am 13. November in Kooperation mit der Plattform Lernende Systeme im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) statt.

Susanne Boll (rechts), Leiterin der Arbeitsgruppe 4 moderierte einen Workshop zur Kommerzialisierung von KI-Innovationen.

Die zunehmende Verbreitung von KI und Maschinellem Lernen läutet eine neue Phase der Digitalisierung ein: Produkte und Dienstleistungen lassen sich künftig den individuellen Wünschen von Kundinnen und Kunden anpassen. Möglich wird dies durch eine intelligente Nutzung und Verknüpfung von Daten. Auf dem Weg von den innovativen KI-Werkzeugen der Forschung bis zum tragfähigen Geschäftsmodell in der Industrie müssen Unternehmen einige Hürden nehmen. Insbesondere zwei große Herausforderungen identifizierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops zur Kommerzialisierung von KI-Innovationen, den Susanne Boll, Co-Leiterin der Arbeitsgruppe Geschäftsmodellinnovationen der Plattform Lernende Systeme, beim Fachtag moderierte: Zum einen fehlen etablierten mittelständischen Unternehmen und Start-ups häufig passende Beispiele, wie sie KI sinnvoll in ihr Geschäft integrieren können. Neben technischen Erfolgsbeispielen sind vor allem auch erfolgreiche Business-Cases hilfreich, wie sie beispielsweise im Bericht der Arbeitsgruppe Geschäftsmodellinnovationen vorgestellt werden. Auch die Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren und die KI-Landkarte der Plattform Lernende Systeme bieten Unternehmen in diesem Bereich Unterstützung.

Kunst der Kooperation

Zum anderen seien die Erfolgsaussichten von KI-Geschäftsmodellen häufig unklar. Es fehlen überzeugende Berechnungen, ob und wann sich die Investitionen in Künstliche Intelligenz lohnen. Dass KI nur mit hohem Ressourcenaufwand umzusetzen sei, ist eine verbreitete Befürchtung. Man muss nicht alles selber wissen und können, wenn man die Kunst der Kooperation beherrscht. Weder das Rad noch die Cloud ist neu zu erfinden. Vielmehr sollten Unternehmen auf den Investments der anderen aufbauen und weiter innovieren“, betonte Wolfgang Faisst, Co-Leiter der Arbeitsgruppe Geschäftsmodellinnovationen. Dazu sollten Mittelstand, Start-ups, Großunternehmen und Wissenschaft Partnerschaften eingehen und Daten, Infrastruktur sowie Wissen teilen.

Nach Ansicht der Expertinnen und Experten des Workshops sollten Start-Ups und Mittelständler intelligente Algorithmen nutzen, um aus den Daten aus ihrem Betrieb sowie ihrem Ökosystem smarte Dienstleistungen zu entwickeln. Statt Druckluftmaschinen verkauft ein Anbieter beispielweise „Druckluft-as-a-service“. Einig waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch, dass die Finanzierung für KI-Unternehmen in der Wachstumsphase verbessert werden muss, wenn deutsche KI-Anwendungen international wettbewerbsfähig werden sollen.

Weitere Informationen:

Linda Treugut / Birgit Obermeier
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Lernende Systeme – Die Plattform für Künstliche Intelligenz
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