Über Ländergrenzen hinweg: Plattform Lernende Systeme im internationalen Austausch zu KI

Künstliche Intelligenz (KI) verändert Wirtschaft und Gesellschaft – in Deutschland und weltweit. Welche Leitplanken Länder für den Umgang mit KI setzen, hängt sowohl von nationalen kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Faktoren als auch internationalen Rahmenbedingungen ab. Die Plattform Lernende Systeme tritt dazu weltweit in Erfahrungsaustausch. Auf dem ersten Japanisch-Deutsch-Französischen Symposium für Künstliche Intelligenz in Tokyo, der 1st China International Import Expo sowie dem Asia Pacific Economic Cooperation Forum gaben Plattform-Mitglieder im November einem internationalen Publikum Einblicke in die KI-Aktivitäten der deutschen Wirtschaft und Politik. Die Zusammenarbeit zwischen Japan, Frankreich und Deutschland auf dem Gebiet der KI soll weiter ausgebaut werden.

V.l.n.r.: Herbert Zeisel (BMBF), Johannes Winter (Plattform Lernende Systeme), Philipp Slusallek (Universität Saarbrücken), Andreas Dengel (TU Kaiserslautern)

Nicht nur Deutschland hat mit seiner nationalen Strategie zur Künstlichen Intelligenz auf die Herausforderungen und Potenziale der disruptiven Technologie reagiert. Auch Frankreich, China, die USA und weitere Länder haben jeweils ihre eigenen nationalen Strategien vorgelegt, um die Chancen der KI zu nutzen.

„Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Wie in Deutschland werden weltweit große Anstrengungen unternommen, um vielversprechende Ideen in konkrete Anwendungen zu überführen. Die Geschwindigkeit des wissenschaftlichen Fortschritts und der unternehmerischen Umsetzung von KI-Technologien erfordert einen Austausch über Ländergrenzen hinweg", sagte Johannes Winter, Leiter der Geschäftsstelle der Plattform Lernende Systeme auf der Handelsmesse China International Import Expo, die am 7. November in Shanghai stattfand. Im Feld der Künstlichen Intelligenz sei deshalb eine starke internationale Vernetzung essentiell.

Warum internationale Standards zur Regulierung von selbstlernenden autonomen Systemen wichtig sind, diskutierte  Andreas Dengel, Professor der TU Kaiserslautern und am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) mit Experten aus Forschung, Politik und Wirtschaft beim ersten Japanisch-Deutsch-Französischen Symposium für Künstliche Intelligenz.  Das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) in Tokyo hatte dazu am 21. und 22. November in die japanische Hauptstadt eingeladen. Dengel berichtete über die Veränderungen unserer Arbeits- und Lebenswelt durch selbstlernende Systeme und stellte dabei die Plattform Lernende Systeme vor. Er wies darauf hin, dass wir sorgfältig darüber nachdenken sollten, wie wir die die Wechselbeziehungen von Mensch und Maschine gestalten und auf internationaler Ebene regeln können.

Neben ethischen und regulatorischen Leitplanken für den Einsatz von KI ist es wichtig, dass die Menschen Vertrauen in KI aufbauen, um das Potenzial der Technologie für Wirtschaft und Gesellschaft heben zu können. Philipp Slusallek, Professor der Universität Saarbrücken, betonte, dass dazu die Funktionsweise von KI-Systemen transparent sein muss und diese in einer umfassenden und inklusiven Weise im Sinne der Menschen entwickelt werden müssen.

Klaus Bauer vom Werkzeugmaschinenhersteller TRUMPF beschrieb den Einsatz von KI-Technologien für intelligente Fabriken, während Matthias Peissner vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, erörterte, wie die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine positiv gestaltet werden kann. Wolfram Burgard, Professor der Universität Freiburg, präsentierte die vielfältigen Chancen, welche die Technologien der Robotik und KI für unsere Zukunft bereit halten.

Neben Vertretern der Wirtschaft und Wissenschaft gaben Vertreter der Politik Einblick in die KI-Programme ihrer Länder.  So stellte der Mathematiker, Fields-Medaillen-Gewinner und französische Parlamentsabgeordneter Cédric Villani das „Artificial Intelligence for Humanity“-Programm vor, welches er im Auftrag des französischen Premierministers leitet. Die deutsche KI-Strategie präsentierte Herbert Zeisel, Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Zum Abschluss des Symposium einigten sich die Plattform-Vertreter mit den anderen Teilnehmern darauf, die japanisch-deutsch-französische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der KI zu intensivieren und im Geiste von geteilten ethischen Werten und einem menschenzentrierten Ansatz weiterzuentwickeln.

Die Plattform Lernende Systeme bringt KI-Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft mit gesellschaftlichen Organisationen und politischen Entscheidungsträgern zusammen. Sie trägt zur Gestaltung von Lernenden Systemen im Sinne der Gesellschaft bei und fördert den gesellschaftlichen Dialogs über KI.

Weitere Informationen:

Linda Treugut / Birgit Obermeier
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Lernende Systeme – Die Plattform für Künstliche Intelligenz
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