Plattform auf der polisMOBILITY: Wie kann KI urbane Mobilitätssysteme verbessern?
Künstliche Intelligenz (KI) bietet zahlreiche Chancen, um den Verkehr in der Stadt sicherer, attraktiver und umweltfreundlicher zu gestalten. Welche Technologien eignen sich besonders für die Nutzung im urbanen Raum? Wo liegen Chancen, aber auch Herausforderungen beim Einsatz von KI für die Kommunen? Diese Fragen diskutierten Expertinnen und Experten der Plattform Lernende Systeme (PLS) auf einem Panel der polisMOBILITY 2024 in Köln.
Kommunen, Verkehrsverbünde und Mobilitätsanbieter stehen vor der Herausforderung, Mobilität sicher, gerecht, attraktiv und umweltfreundlich zu gestalten. Gleichzeitig müssen sie mit dem rasanten technologischen Wandel Schritt halten. Künstliche Intelligenz bietet ein großes Potenzial für Innovationen zur Bewältigung dieser komplexen Aufgabe.
Kommunen können mit Hilfe von KI Verkehrsträger und Infrastruktur kontinuierlich verbessern, das Nutzerverhalten optimieren sowie die Interoperabilität verschiedener Verkehrsträger erreichen. Insbesondere könne KI den notwendigen Wandel hin zu einem gemeinwohlorientierten Verkehrssystem unterstützen und eine faktenbasierte Mobilitätsplanung ermöglichen, so Frank Fiedler vom Stadtplanungsamt Dresden auf dem Panel. Dennoch müsse stets der Mensch die Ziele vorgeben.
Feedbackschleifen wichtig für Entwicklung und Akzeptanz
Damit KI-Anwendungen auch den Bedürfnissen der Nutzenden entsprechen, sind Feedbackschleifen notwendig. Svenja Hainz, Teamleiterin am Institut für AI Safety & Security des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR e.V.), betonte hier die Vorteile von so genannten Machine Learning Operations (ML-Ops). Diese ermöglichten eine kontinuierliche Nutzung von KI und bezögen gleichzeitig das Feedback der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer ein.
Kerstin Wendt, Regional Manager bei Synectics und Mitglied der PLS, hob die Vorteile von KI im Verkehrsmanagement sowie die Möglichkeit einer inklusiven Mobilität hervor. Die von den Unternehmen angebotenen Lösungen für die Kommunen müssten einfach zu bedienen sein und die Mobilität für die Endkundinnen und -kunden komfortabler gemacht werden. Kerstin Wendt forderte dafür mehr Pilotprojekte. Wichtig sei auch, dass Projekte scheitern dürfen, denn nur so könnten bessere KI-Anwendungen entstehen und schließlich in die Praxis überführt werden. Damit KI-Anwendungen gut funktionieren, brauche es einerseits standardisierte Schnittstellen, andererseits müssten Kommunen auch bereit sein, zu kooperieren und ihre Daten zu teilen.
Einig waren sich die Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer, dass KI eine große Chance für die Mobilität der Zukunft bietet, die Nutzerinnen und Nutzer aber ausreichend eingebunden werden müssten, um eine breite Akzeptanz zu schaffen. Moderiert wurde das Panel von Tobias Hesse, Abteilungsleiter am Institut für Verkehrssystemtechnik des DLR und Leiter der Arbeitsgruppe „Mobilität und intelligente Verkehrssysteme“ der Plattform Lernende Systeme.
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Linda Treugut / Birgit Obermeier
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