Plattform auf der Hannover Messe: Was bringt generative KI für Unternehmen?

Generative KI-Systeme überraschen durch ihre Leistungsfähigkeit bei der Produktion von Text, Bildern oder Programmcode. Als digitale Assistenten können sie im betrieblichen Umfeld künftig auf vielfältige Weise unterstützen – und so Beschäftigte entlasten sowie Effizienz und Produktivität steigern. Was können Unternehmen von generativen KI-Tools aktuell erwarten? Wo kommen sie bereits zum Einsatz? Was ist bei der Einführung im Unternehmen zu beachten? Dazu diskutierten Expertinnen und Experten auf einem Panel der Plattform Lernende Systeme auf der Hannover Messe 2024.

V.l.n.r.: Thomas Schmidt, Mingyang Ma, Johannes Hoffart, Dennis Klau

Mit ChatGPT, Bard und Llama und anderen generativen KI-Systemen ist eine neue KI-Generation auf dem Markt. Sprachmodelle wie diese „haben uns einen riesigen Schritt näher zu einer natürlichen Interaktion mit Maschinen gebracht und eröffnen zahlreiche Möglichkeiten für Unternehmen“, so Johannes Hoffart, CTO AI bei SAP und Mitglied der Plattform Lernende Systeme, auf dem Panel. Einsetzbar sei generative KI für Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, insbesondere dort, wo Daten erfasst und strukturiert werden sollen, aber auch bei kreativen oder konzeptionellen Aufgaben.

Für die Einführung von generativer KI könnten Unternehmen bestehende Modelle nutzen, so Johannes Hoffart. Insbesondere kleinere Open-Source-Modelle seien schnell einsatzbereit. Durch Retrieval Augmented Generation (RAG) ließen sich bestehende Modelle gezielt mit spezifischen Informationen des Unternehmens optimieren, ein eigenes kostspieliges Training des Modells sei nicht nötig, so Hoffart. Sofern zu einem späteren Zeitpunkt gewünscht, könnten eigene Daten auch zu anderen Anbietern mitgenommen werden, die Gefahr eines Lock-ins sei somit gering.

Generative KI zusammen mit der Digitalstrategie denken

Anwendungsbereiche, in denen sich für Unternehmen schnell ein Mehrwert erzielen lässt, seien klassische Kundenchatbots, Prozessautomation oder Dokumentenverarbeitung, so Mingyang Ma, Senior AI Strategist bei der appliedAI Initiative. „Momentan wird generative KI meist bei der Optimierung klassischer Aufgaben eingesetzt. Neue Anwendungsfelder sind die Optimierung von Marketingprozessen sowie die Generation von Bildern.“ Sich mit der Technologie auseinanderzusetzen und Erfahrungen zu sammeln, hält Mingyang Ma für wichtig: „Wenn Unternehmen generative KI jetzt nicht in ihre Unternehmensstrategie integrieren, werden sie früher oder später ins Hintertreffen geraten.“

Entscheidend bei der Einführung von generativen KI-Tools sei, einen klaren Strategieprozess zu definieren, der sich in die Digitalstrategie des Unternehmens einfügt, so Dennis Klau, der beim Fraunhofer IAO zu angewandter KI forscht. Er empfiehlt, zunächst eigene Use Cases zu evaluieren, da allgemeine Benchmarks oft nicht auf den eigenen Use Case passten. Neben der Ressourcenplanung seien eigene Evaluationskriterien maßgeblich für die erfolgreiche Implementierung von generativer KI, so Dennis Klau.

Einig waren sich die Expertinnen und Experten des von Thomas Schmidt, Leiter der Geschäftsstelle der Plattform Lernende Systeme, moderierten Panels in folgendem Punkt: Wesentlich bei der Einführung von generativer KI in Unternehmen ist die frühzeitige Einbindung der Beschäftigten – sei es durch Weiterbildung oder indem ihnen eine Spielwiese geboten wird, auf der sie generative KI erproben und eigene Ideen für ihren Einsatz im Unternehmen (weiter)entwickeln können.

Weitere Informationen:

Linda Treugut / Birgit Obermeier
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Lernende Systeme – Die Plattform für Künstliche Intelligenz
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