KI-Kompetenzzentren vertiefen Forschungskooperation mit Frankreich
Die deutsch-französische Kooperation zu Künstlicher Intelligenz (KI) ist ein Eckpfeiler der KI-Strategie der Bundesregierung. Die deutschen KI-Kompetenzzentren und ihre französischen Pendants werden künftig in der KI-Forschung enger zusammenarbeiten. Dazu trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Kompetenzzentren beider Länder gestern erstmals am Rande der Europäischen Konferenz für Maschinelles Lernen und Wissensentdeckung (ECML PKDD) in Würzburg. Die sechs deutschen Zentren koordiniert Katharina Morik, Leiterin des Kompetenzzentrums Maschinelles Lernen Rhein-Ruhr an der TU Dortmund und Leiterin der Arbeitsgruppe „Technologische Wegbereiter und Data Science“. Koordinator der vier französischen Zentren ist Bertrand Braunschweig vom Nationalen Forschungsinstitut für Informatik und Automatik INRIA.
“Ich bin sehr glücklich, dass sich die Zentren jetzt erstmals alle treffen, um sich über unsere Themen im Detail zu unterhalten. Wir werden die finanzielle Unterstützung Deutschlands und Frankreichs nutzen, um unsere KI-Forschung, Lehre und Anwendung besser zu koordinieren und international auch außerhalb der Fachkreise sichtbar zu machen”, sagte Katharina Morik. Sie stellte die Aktivitäten vor, die die Kompetenzzentren künftig als virtuelles deutsch-französisches Zentrum gemeinsam angehen wollen.
Auf der Agenda des deutsch-französischen KI-Treffens stand die inhaltliche Abstimmung von Forschungsthemen, die gegenseitige Anerkennung der Lehre sowie die Entwicklung von Fellowship-Konzepten für Gastaufenthalte für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Nachbarland. Diese und weitere Punkte werden in einem Memorandum of Understanding ausgeführt, das im Oktober verabschiedet werden soll.
Die Rahmenbedingungen für die deutsch-französische Forschungskooperation im Bereich der Künstlichen Intelligenz wird eine KI-Roadmap festlegen, die die Regierungen beider Länder während des deutsch-französischen Ministerrates im Oktober unterzeichnen wollen. Ziel der Roadmap ist es, ein gemeinsames KI-Ökosystem zu etablieren, bestehende Forschungskooperationen zu intensivieren sowie neue Kooperationsprojekte zu realisieren.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert insgesamt sechs Kompetenzzentren für KI-Forschung, um den KI-Standort Deutschland weiter zu stärken und den Austausch von Kompetenzen und Forschungsergebnissen zu erreichen. Bundesministerin Anja Karliczek, Co-Vorsitzende der Plattform Lernende Systeme, kündigte an, die Mittel für die Kompetenzzentren zu verdoppeln. Ursprünglich waren rund 64 Millionen Euro für die Förderung von 2019 bis 2022 vorgesehen.
Bereits 1988 setzte das BMBF mit der Einrichtung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) einen sichtbaren Schwerpunkt in der KI-Forschung. Zusammen mit den Forschungsinstituten der Fraunhofer-Gesellschaft, der Max-Planck-Gesellschaft und der Helmholzgemeinschaft hat Deutschland eine leistungsfähige Wissenschafts- und Forschungslandschaft im Bereich KI, die eng mit der Industrie durch Beteiligung und Kooperationen verbunden ist.
Das sind die deutschen KI-Kompetenzzentren:
- BZML - Berliner Zentrum für Maschinelles Lernen
- BBDC - Berlin Big Data Center (Berliner Kompetenzzentrum für Big Data)
- Tübingen AI Center - Competence Center for Machine Learning
- MCML - Munich Center for Machine Learning
- ML2R - Kompetenzzentrum Maschinelles Lernen Rhein-Ruhr
- ScaDS - Competence Center for Scalable Data Services and Solutions Dresden/Leipzig
- Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
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Linda Treugut / Birgit Obermeier
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