Filmgespräch bei acatech am Dienstag: Wie leben wir mit Robotern zusammen?

Die preisgekrönte Film-Dokumentation „Hi, AI – Liebesgeschichten aus der Zukunft“ beschäftigt sich mit dem Zusammenleben von humanoiden Maschinen und Menschen in unserer Gesellschaft – heute und in Zukunft. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe acatech am Dienstag wurde der Film am 4. Februar im Münchner Monopol Kino gezeigt. In der anschließenden Podiumsdiskussion stellten sich Regisseurin Isa Willinger, Andreas Heindl von der Plattform Lernende Systeme und Dennis Knobbe von der Munich School of Robotics and Machine Intelligence an der TU München den Fragen des Publikums rund um den Film.

V.l.n.r.: Moderator Marc-Denis Weitze (acatech Geschäftsstelle) im Gespräch mit Filmregisseurin Isa Willinger, Andreas Heindl (Geschäftsstelle Plattform Lernende Systeme) und Dennis Knobbe (TU München). Foto: acatech

Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz (KI) schon heute in unserer Gesellschaft? Wie wird das Zusammenleben mit Robotern in verschiedenen Bereichen des Lebens in Zukunft aussehen? Diesen Fragen widmet sich die Dokumentation „Hi, AI – Liebesgeschichten aus der Zukunft“ der Münchner Regisseurin Isa Willinger. Sie begleitet den Texaner Chuck und seine humanoide Roboter-Partnerin „Harmony“ auf einem Road Trip durch die USA sowie auch die japanische Rentnerin Sakurai und ihren Roboter „Pepper“, den ihr Sohn ihr zur Seite gestellt hat, damit sie im Alltag Ansprache und Begleitung hat. Beide Geschichten zeigen, dass sich ein Zusammenleben mit Robotern noch deutlich von menschlichen Wohngemeinschaften unterscheidet und insbesondere die Spracherkennung noch zu verbessern ist.

In der anschließenden Podiumsdiskussion ging der Roboterentwickler Dennis Knobbe (TU München) auf die Sprachproblematik ein. Zwar schreite die Entwicklung der Sprachsoftware auf Basis vorhandener Daten rasant voran. Soziologische und ethische Aspekte seien jedoch schwierig zu integrieren, da sie nicht einfach anlernbar sind. Unterscheiden müsse man zwischen dem semantischen Verständnis von Sprache, das bereits sehr weit fortgeschritten ist und dem Verständnis der Intention eines Menschen. Zu verstehen, was ein Mensch wirklich will, sei viel komplexer und schwieriger zu entschlüsseln. Dafür müsse der Roboter „seinen“ Menschen kennenlernen und sich perfekt auf ihn abstimmen, so Dennis Knobbe.

Mensch-Maschine-Interaktion gestalten

Die Mensch-Maschine-Interaktion zu gestalten, sei eine entscheidende Zukunftsfrage für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz und neuartigen Robotern, so Andreas Heindl, stellvertretender Leiter der Plattform Lernende Systeme. Wichtig sei, ein realistisches Bild von der Leistungsfähigkeit, aber auch den Grenzen von Künstlicher Intelligenz und der Robotik zu zeichnen. Nur so könnten die Gestaltungsfragen, die sich heute schon ganz konkret stellen, auf einer soliden Basis diskutiert und beantwortet werden – und nur so werde es gelingen, die Potenziale von Künstlicher Intelligenz in der Pflege, in der Produktion oder in anderen Bereichen zu heben, so Andreas Heindl. Die Plattform Lernende Systeme beschäftigte sich daher schon heute mit KI-bezogenen Fragen hinsichtlich Sicherheit, der Ethik, des rechtlichen Rahmens oder der Arbeitswelt von morgen.

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Linda Treugut / Birgit Obermeier
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