Erweitertes Webspecial ‚Künstliche Intelligenz & die demokratische Gesellschaft‘: Welchen Einfluss hat KI auf Journalismus und Justiz?
Eine unabhängige, pluralistische und freie Presse ist ein wesentliches Element einer funktionierenden Demokratie. Im Vorfeld der anstehenden Bundestagswahl ist das wichtiger denn je. In Zeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) steht der Journalismus vor neuen Herausforderungen. Diese sowie auch die Chancen von KI für Redaktionen thematisiert das erweiterte Webspecial der Plattform Lernende Systeme. Ein weiterer neuer Schwerpunkt beschäftigt sich mit den Potenzialen und Grenzen von KI im Rechtssystem: Was ist zu tun, damit KI-Systeme so eingesetzt werden können, dass sie rechtsstaatlichen Vorgaben, ethischen Prinzipien und dem Artificial Intelligence Act (AI Act) der EU entsprechen? Anhand von Beispielen, Video-Clips und Expertisen bietet das Webspecial einen vielfältigen Überblick.
Nachrichten, Interviews oder Wettervorhersagen im Internet, die von Avataren gesprochen werden, sind keine Seltenheit mehr. Darüber hinaus ermöglicht KI neue Medienservices, beispielsweise personalisierte Nachrichten zu aktuellen Ereignissen aus dem Landkreis oder zu amtlichen Meldungen, die mittels KI automatisiert erkannt und in die Nachrichten des Tages eingebunden werden. Neue Einsatzfelder für KI-Technologie entstehen auch im Rechtswesen. Jura-Studierende lernen und trainieren beispielsweise mittels Zeugen-Avataren in virtuellen Gerichtsverfahren. Die Einsatzszenarien zeigen das vielfältige Potenzial von KI in Journalismus und Justiz. Diese beiden Themen sind neu im Webspecial, das sich mit dem Einfluss von KI auf die demokratische Gesellschaft befasst. Weitere Themen sind Wahlen und Meinungsbildung.
„Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie, die auf unser Zusammenleben und unsere demokratische Gesellschaft nachhaltig Einfluss nimmt. Sie treibt die Digitalisierung voran, verändert unsere Arbeitswelt und unsere gesellschaftlichen Prozesse. Im Sinne von Teilhabe und Gleichberechtigung muss KI so gestaltet werden, dass sie die demokratischen und ethischen Prinzipien erfüllt“, so Jan Wörner, Co-Vorsitzender der Plattform Lernende Systeme.
Journalismus im Wandel: Wie KI die Medienarbeit verändert
Der digitale Wandel hat zu einer schnelleren und direkteren Nachrichtenverbreitung über das Internet und die sozialen Medien geführt. Die Flut an Medienerzeugnissen, die mithilfe generativer KI erstellt werden, steigt zunehmend. Das stellt Journalistinnen und Journalisten vor neue Herausforderungen: Die Einhaltung journalistischer Sorgfaltspflicht wird wichtiger, aber auch schwieriger. Im Webspecial werden Beispiele aufgezeigt, wie Redaktionen KI-Tools einsetzen, beispielsweise um Deepfakes zu erkennen oder große Datenmengen zu sichten.
KI bietet auch enorme Chancen für den Journalismus. KI-Tools werden bereits im ganzen Spektrum der journalistischen Tätigkeit eingesetzt: in der Recherche, Produktion, Distribution. Um die Glaubwürdigkeit der Medien zu stärken, ist es wichtig, dass Redaktionen transparent mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz umgehen und verbindliche Rahmenbedingungen setzen. Konkrete Anforderungen an Medien und Politik stellen sich unter anderem hinsichtlich Sicherheit und Qualitätsstandards, im Bereich der Datennutzung oder des Urheberrechts.
KI in der Justiz – Chancen und Herausforderungen
Das Vertrauen in eine unabhängige Justiz ist Grundvoraussetzung für eine funktionierende Demokratie. In einer Zeit zunehmender Überlastung der Justiz können KI-Systeme Prozesse beschleunigen und die Bearbeitung von Akten und Fällen vereinfachen. Sie versprechen mehr Effizienz im Rechtswesen. Denkbar ist der Einsatz von KI zur Unterstützung für Privatpersonen, als Assistenz für Kanzleien oder als Unterstützung für Gerichte sowie zur (teil)autonomen Entscheidungsfindung.
Dabei sind die Anforderungen an KI-Systeme im Bereich des Rechtswesens und der Justiz besonders hoch und im AI Act der EU als Hochrisikoanwendungen eingestuft. Das betrifft unter anderem die Bereiche Datenschutz, Vertraulichkeit und die Gefahr von Diskriminierung. Zudem ist der Einsatz von KI im Rechtswesen ohne die Akzeptanz der Bevölkerung nicht denkbar. Expertinnen und Experten der Plattform Lernende Systeme geben im Webspecial konkrete Empfehlungen an Politik und Wissenschaft, wie den Herausforderungen begegnet werden kann.
Das Webspecial „KI und die demokratische Gesellschaft“ (www.ki-und-demokratie.de) versteht sich als Beitrag zur Förderung der Medienkompetenz. Textinhalte können unter Nennung der Quelle (Plattform Lernende Systeme) zum Zweck der Medienbildung genutzt werden. Kostenloses Bildmaterial ist hier abrufbar.
Weitere Informationen:
Petra Brücklmeier / Birgit Obermeier
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